Feine Haare - Ursachen & Tipps zur Pflege


Quelle: Image Hair Group, © Olga Seifert

Feine Haare sehen vielleicht nach wenig aus. Aber eigentlich sind es oft viel mehr. Diese 0,03 Millimeter im Durchmesser, die den Unterschied von dünnem zu dickem Haar ausmachen, entscheiden jedoch über den Gesamteindruck. Man spricht von feinem Haar, wenn das Haar einen Durchmesser von 0,04 mm hat. Dickes Haar weist im Gegensatz zu feinem Haar 0,03 mm mehr (also 0,07 mm) auf. Je mehr man über feines Haar weiß, desto besser kommt man mit ihm zurecht. Wie man sie mit ein paar Kniffen auf Volumen und Griffigkeit trimmt, verraten wir hier.

Ursache für feines Haar

Feine Haare werden einem oft schon in die Wiege gelegt. Später dann spielt auch das Alter eine Rolle. Hormonelle Veränderungen bewirken hier, dass das Haar feiner und dünner wird. Es gibt viele weitere, meist äußere Einflüsse, die das Haar fein und dünn machen - oder einfach nur erscheinen lassen. Werden die Haare falsch gepflegt, sprich überpflegt, so sehen sie oft feiner aus als sie tatsächlich sind. Dazu sind einige Frisuren und Haarlängen einfach nicht für feines, dünnes Haar geeignet. Der Schnitt sollte bei feinen Haaren immer der Struktur entsprechen. Ein professioneller Haircut ist dann auch die Basis für ein voluminöses Styling.

Pflegetipps für feines Haar

Feine Haare haben die Angewohnheit, sich eng an die Kopfhaut zu schmiegen. So wirken sie auch schnell fettig. Sie sehen strähnig aus. Man spricht auch von Spagettihaaren. Man muss also ein wenig tricksen, um optisch mehr Volumen und Fülle zu zaubern.

Das richtige Shampoo

Fettet die Kopfhaut wirklich schnell nach, so sollte zunächst die Kopfhaut mit einem speziellen Shampoo wieder in Balance gebracht werden. Dazu eignen sich auch Kopfhautseren. Fettet das Haar nicht so schnell nach, dann ist ein Volumenshampoo angesagt. Der Trick bei diesen Shampoos: Haarverdickende Wirkstoffe wie Hafer und Proteine legen sich beim Waschen ums Haar, so dass es sich dicker anfühlt und mehr Struktur bekommt. Strukturaufbauende Wirkstoffe wie Keratin und Arginin bauen das Haar gleichmäßig auf und versprechen mehr Kräftigkeit. Tipp: Das Haar zwei mal waschen!

Die richtigen Pflegeprodukte für feine Haare

Natürlich reicht bei feinen Haaren ein Shampoo nicht aus, um das Haar gesund und glänzend aussehen zu lassen. Deshalb sind auch Conditioner und Masken unverzichtbar. Selbst ein Haaröl ist heute kein Nogo mehr bei feinen Haaren. Wichtig ist, auf die Zusammensetzung der pflegenden Produkte zu achten. Silikone lassen feines Haar zwar glänzen, beschweren es aber auch. Deshalb sollte bei feinem Haar eher auf silikon- und ölhaltigeConditioner und Haarkuren verzichtet werden. Besonders bei feinen Haaren gehört ein Conditioner nur in die Längen, nicht an den Ansatz. Zu reichhaltige Haarmasken sind ebenfalls nichts für feines Haar. Leave-in Sprays mit leichter Textur sind eine Alternative. Sind die Spitzen trocken, kann man ein Haaröl, das für feines Haar geeignet ist, sparsam anwenden.

Die richtigen Stylingprodukte für feine Haare

Bereits ins noch feuchte Haar lässt sich ein volumengebender Ansatzschaum beziehungsweise eine Ansatzlotion geben. Produkte, die dem Haar mehr Fülle schenken, bewirken wahre Wunder. Wichtig ist die Dosierung. Ein Zuviel lässt feines Haar nämlich gleich wieder strähnig aussehen. Haarwachs oder Gel sind eher nicht für dünneres Haar geeignet. Feines Haar ist oft babyweich. Haarspray gibt feinem Haar mehr Halt. Hier sollte aber unbedingt auf die 20 cm Entfernung geachtet werden. Andernfalls droht Strähnenalarm. Tipp: Beach Waves zaubern bei feinem Haar ebenfalls schönes Volumen.

Die richtige Föhntechnik bei feinen Haaren

Einige Friseure bieten für ihre Kunden Föhnseminare an. Dort lernt man, wie man auch daheim mit Haartrockner und Rundbürste tolles Volumen zaubert. Denn genau diese Blowout Technik ist ideal bei feinem Haar. Die Rundbürste wird am Ansatz angesetzt. Dann wird das Haar vom Oberkopf mit der Bürste nach oben gezogen, um Volumen zu kreieren. Föhnt man das Haar kopfüber und entgegen der Haarlänge, so gibt es ebenfalls mehr Fülle. Einen weiteren Trick kann man sich beim Friseur abschauen: Er föhnt feines Haar immer mit abwechselnder Scheitelposition. So entsteht ebenfalls mehr Fülle am Ansatz. Eine Alternative für mehr Fülle bei dünnen, feinen Haaren ist der Diffusoraufsatz.

Der richtige Schnitt bei feinem Haar

Der richtige Schnitt ist entscheidend für die Optik bei feinen Haaren. Langes Haar, das weit über die Schulter geht? Lieber nicht. Feine Haare haben in den Enden kaum Fülle. Deshalb sollte feines Haar kurz über der Schulter enden oder als Kurzhaarfrisur getragen werden. Denn je kürzer das Haar ist, desto voller sieht es aus. Übrigens sind Stufen nicht unbedingt die Lösung, wenn, dann feine Stufen als sogenannten Layered Cut. Das Zauberwort heißt hier Volumenschnitt. Ein guter Friseur hat tolle Techniken für einen Schnitt bei feinen Haaren parat. Tipp: Wird das Haar eher messy getragen, wirkt es voller! Also: Lieber ein Long Bob statt Langhaar(spagetti)mähne und lieber ein durchgestufter, messy Pixie statt strengem, geometrischem Kurzhaarlook.  

Die richtige Farbe bei feinem Haar

Oh ja, auch die Haarfarbe spielt eine Rolle. Selbst wenn normales Haar platinblond gefärbt wird, sieht es viel feiner und dünner aus als es tatsächlich ist. Deshalb: Platin ist keine Farbempfehlung bei feinen Haaren - es sei denn sie werden als Pixie getragen. Die Faustregel in Sachen Farbe für feines Haar lautet: Je heller die Farbe, desto dünner wirkt das Haar. Zwei bis drei Nuancen dunkler bei der nächsten Blondfarbe sorgt für mehr Dimension im Haar, was wiederum optisch mehr Fülle erzeugt. Auch ein dunklerer Ansatz lässt das Haar optisch voller erscheinen. Einfach ausprobieren!

Wenn’s trotzdem nicht reicht

Früher ging man bei feinem Haar mit einer Dauerwelle ans Werk. Das Resultat: Feines Haar wurde noch fragiler. Heute sind chemische Umformungen zwar weitaus weniger haarschädlich, aber dennoch nichts für dünnes Haar. Denn dünne Haare neigen natürlich viel schneller zu Haarbruch als feste, dicke Haare. Deshalb lieber keine Dauerwelle. Halten die Strähnen es aus, so ist eine Haarverdichtung / Haarverlängerung mit schonenden Tape-Extensions eine Alternative. Hier sollte man auf den Rat des Friseurs hören. Er weiß, ob und wie viele zusätzliche Haarsträhnen das eigene Haar verträgt.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Kann man bei feinem Haar einen Pony tragen?

Lieber nicht. Denn feine Haare sehen mit Pony noch feiner aus, da das Volumen am Oberkopf zusätzlich reduziert wird. Feine Haare sollten idealerweise zum Mittelscheitel getragen werden.

Wie sieht es mit einem Dutt bei feinen Haaren aus?

Ein klassischer Dutt hat mit feinen, dünnen Haaren nicht genug Volumen, um gut auszusehen. Eine Alternative wäre ein lockerer Low-Bun. Damit die Haare besser halten, Toupierspray, Beachsprays oder auch ein Trockenshampoo verwenden. Ein Duttkissen ist ebenfalls eine gute Idee. Hier sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Kissen mit genügend eigenem Haar bedeckt ist.

Bringen Nahrungsergänzungsmittel was für feines Haar?

Eine gesunde Ernährung spiegelt sich nicht nur auf der Haut, sondern immer auch im Haar wider. Grundsätzlich sind Lebensmittel, die Biotin und Zink enthalten nicht von der Hand zu weisen. Sie helfen der Haarwurzel, mehr Kraft zu bekommen. Hochwertige Nahrungsergänzung kann ebenfalls hilfreich sein.

Soll ich feine Haare lieber nicht so oft kämmen?

Viele, die sehr feines Haar haben, kämmen oder bürsten es aus Vorsicht und aus Angst vor Verknotungen nicht. Diese Vorsicht ist jedoch unbegründet. Denn feines Haar bedeutet nicht gleich Haarausfall. Es ist eben einfach nur fein. Kämmt man feines Haar entgegen der Wuchsrichtung, lockert das die Frisur sogar auf. Feines Haar wirkt dadurch voller. Außerdem unterstützt das Bürsten mit einer guten Haarbürste die Durchblutung der Kopfhaut.

Fazit

Feines Haar hat man oder man hat es nicht. Daran lässt sich nicht viel ändern. Die richtige Pflege und ein paar Stylingtricks helfen feinem Haar, nach mehr auszusehen. Wenn man unbedingt dickeres, volleres und längeres Haar haben möchte, dann kann man auch über eine Haarverdichtung beziehungsweise Haarverlängerung nachdenken.