Im Auge des Betrachters - Permanent Make-up

Egal, ob man in der Sauna schwitzt, vor Tränen lacht, einem beim Zwiebelschneiden das Wasser aus den Augen schießt oder sich einen traurigen Film anschaut – wer in jeder Lebenslage perfekt geschminkt aussehen möchte, kommt als Frau um das Thema Permanent Make-up nicht herum. Es handelt sich hierbei um eine mehrere Jahre anhaltende „Schminkmethode“, die auch als „Conture Make-up“ oder einfach als „Pigmentierung“ bekannt ist. Dabei geht es um nichts anderes als eine Art von Tattoo, das sich auf ganz spezielle Stellen der Gesichtskosmetik fokussiert. Ein Permanent Make-up kann aus medizinischer Sicht bei jedem Hauttyp angewendet werden.

Stich für Stich mit Blockier System

Anders als beim Körper-Tattoo, das mit Hilfe einer Nadel bis in die tiefere Hautschicht eingearbeitet wird, ist es beim Permanent Make-up nur die Obere Hautschicht, in die mit einer hauchdünnen Nadel synthetische oder mineralische Farbpigmente eingespritzt werden. Diese ist mit einem Blockier-System ausgestattet, um eine gleichbleibende Einstichtiefe zu gewährleisten. Es ist dabei zu beachten, dass die Farben allergiegetestet und untereinander mischbar sind; frei von krebserregenden- und Konservierungsstoffen sowie Schwermetallen. Das permanent nicht ewig bedeutet, heißt, das das Ergebnis dieser Methode auf zwei bis fünf Jahre (Anm.: hier differieren die Angaben) beschränkt ist. Auch persönlicher Stoffwechsel, Hauttyp, Lebenswandel und UV-Bestrahlung setzen dem Permanent Make-up so zu, dass es nach und nach verblasst und erneuert werden sollte.

Die Farbauswahl und Farbintensität sowie die Ausprägung für den ausgewählten Bereich sollte mit einer ausgebildeten Kosmetikerin vorab besprochen werden. Ebenso der eventuelle Einsatz einer leichten lokalen Betäubung. Dass es sich bei den Geräten um einwandfrei für gut getestete handeln muss und diese natürlich mit Einwegnadeln bestückt sein müssen, ist selbstverständlich. Eine kostenfreie Nachuntersuchung und eine feste Preisabsprache ebenso.

Um welche Lieblingsstellen handelt es sich…

Am liebsten lassen sich Frauen die Augenbrauen, Lider und Lippen mit Permanent Make-up verschönern. Sie wünschen sich betonte, makellose Augenbrauen. Man kann sie aufwändig korrigieren, ganz neu gestalten, oder fein ergänzen („Härchen Zeichnung“). Ein schmeichelnder Lidstrich ist ebenso ein Muss. Außerdem lässt sich auf beiden Seiten der Wimpernkranz betonen, sowohl am Oberlid als auch am Unterlid, was die Augen natürlicher und verführerischer aussehen lässt. Übrigens: zunehmend lassen sich auch Männer von den Nadeln pieksen, um die Augen etwas mehr hervorzuheben.

Alles hat selbstverständlich seinen Preis. Die Preisspanne für ein Permanent Make-up liegt bei ca. 400,- bis 1000;- Euro (ohne Gewähr)!

Kosmetische Korrekturen

Permanent Make-up wird zunehmend auch bei kosmetischen Narbenkorrekturen nach Unfällen, Verbrennungen oder Operationen angewandt. Vermutlich findet aus kosmetischer Sicht aber jede Frau eine Stelle an sich, die besonders zu betonen oder korrigieren wert wäre. So sind zum Beispiel Brustwarzenveränderungen oder das Anbringen von Schönheitsflecken durchaus En vogue.

Risiken des Permanent Make-up

Bei Benutzung von alten oder nicht allergiefreien Farben können lokale Rötungen oder Schwellungen an den behandelten Partien auftreten. Ebenso Spannungsgefühle oder leichte Blutergüsse. Lymphaussritt nach dem Eingriff. Allergische Reaktionen und bleibende Narben sind ein erhöhtes Risiko. Infektionen steigen bei der Verwendung von Nicht-Einwegnadeln. Sofern die Pigmentfarbe Eisenoxid enthält, besteht bei späteren MRT-Untersuchungen die Gefahr, dass sich Bereiche, in denen das Permanent Make-up aufgetragen wurde, unangenehm erhitzen und dort Rötungen, Schwellungen oder leichte Verbrennungen entstehen. Insbesondere ein am Auge angebrachtes Permanent Make-up ist daher dem Radiologen zuvor mitzuteilen; unter Umständen muss dann eine MRT-Untersuchung abgebrochen werden.

Dann gibt es noch die kosmetisch-ästhetischen Risiken wie Unzufriedenheit beim Ergebnis: Die Farben sind anders als erwartet und zu heftig bzw. zu blass. Dauerhaft sichtbares oder zu schnelles Verblassen der Farbe ist ein Merkmal von zu hoch oder zu tief gestochenen Farbpigmenten. Unschöne, verwackelte Linien lassen den persönlichen Gesamteindruck des Gesichtes in ein „schiefes Bild“ geraten. Balkige Augenbrauen, die zu dunkel pigmentiert wurden, nach einiger Zeit blau-grau oder gar grünlich aussehen.

Ein klares Nein für eine Anwendung von Permanent Make-up gilt für hochgradige Allergiker, Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen (ASS, Marcumar) und natürlich bei denen, die an Diabetes oder einer schweren Infektionskrankheit leiden wie HIV oder Hepatitis.

Permanent Make-up entfernen

Auch wenn die Farben beim Permanent Make-up mit der Nadel nicht so tief in die Haut eingespritzt werden, lassen sie sich nicht so leicht wieder entfernen. Eine Möglichkeitm das PMU los zu werden, ist das Lasern, das aber sehr schmerzhaft und sehr teuer ist. Eine etwas neuere Methode ist das Tattoo-Erase. Sämtliche, auch weiße, gelbe oder rote Farben, lassen sich dadurch entfernen. Hierbei wird eine spezielle physiologische Entfernungsflüssigkeit verwendet, die direkt in die „tätowierte“ Fläche initiiert wird. Schmerzhaft bei einer Erase ist nicht nur das Empfinden, sondern auch der Preis. Aber eine hundertprozentige Entfernung ist bei keiner Methode garantiert.

Notwendige Vorsichtsmaßnahmen

Bevor man sich für die dauerhafte dekorative Kosmetik entscheidet, sollte man sich unbedingt Bedenkzeit geben: Das Resultat dieser Behandlung kann sehr schön werden, aber auch katastrophal, wenn es nicht gut ausgeführt wird.

Tipps für das Permanent Make-up

  • Wenden Sie sich an einen in Permanent Make-up spezialisierten Dermatologen oder Kosmetiker.
  • Verlangen Sie vor der Behandlung einen Kostenvoranschlag, in dem der exakte Preis, die zu behandelnde Gesichtspartie sowie die Art der verwendeten Pigmente detailliert aufgeführt sind.
  • Lassen Sie sich auch schriftlich bestätigen, dass die anschließende Kontrollvisite kostenlos ist.
  • Farbe und Zeichnung des Permanent Make-ups müssen von Ihnen vor dem Eingriff schriftlich bestätigt werden.
  • Legen Sie Wert auf die ausschließliche Verwendung von mineralischen Pigmenten, da diese den Körper nicht belasten.
  • Bestehen Sie darauf, das Zertifikat über die Sterilisation überprüfen zu dürfen, das jedes Labor für seine Nadeln ausstellen muss. Es versteht sich von selbst, dass es sich dabei um Einwegnadeln handeln muss.
  • Vergessen Sie nicht, dass das dauerhafte Make-up mit chirurgischen Einweg-Handschuhen durchgeführt werden muss.
  • Vorsicht: Immer mehr Beauty-Institute bieten Permanent-Make-ups zu extrem günstigen Preisen und benutzen dabei Geräte, die den Sicherheitsstandards nicht genügen, sowie Pigmentlösungen von schlechter Qualität, die in nur wenigen Monaten unbrauchbar sind und zu unschönen Ergebnissen führen.

Der entscheidende Vorteil

Was durch das alltägliche Schminken allenfalls für einen Tag betont oder behoben wird, kann durch Permanent Make-up dauerhaft verbessert werden. Die meisten Frauen, die sich nicht oder nur wenig schminken, unterstreichen mit Permanent Make-up durch die harmonische, unauffällige Betonung ihre echte Schönheit. Permanent Make-up verläuft und verschmiert nicht und hält 24 Stunden lang, Tag für Tag, Nacht für Nacht, in jeder Situation und in jeder Lebenslage.

Klaus P. Gasch

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