Fußpflege

Füße tragen uns ein Leben lang. Sie können einiges dafür tun, damit Ihre Füße nicht nur schön, sondern auch gepflegt bleiben. Selbst gegen Schweißfüße ist ein Kraut gewachsen...

Wer gerne barfuß, in offenen Schuhen oder in Flip-Flops durchs Leben geht, sollte darauf achten, immer schön gepflegte Füße zu haben. Denn nicht mal die exklusivsten Schuhe der Welt sehen chic aus, wenn die darin steckenden Füße Schwielen und Hornhaut haben, oder aussehen, als ob man in Sandalen einen Berg bestiegen hätte. 

Doch sollten Sie nicht nur aus Schönheits-, sondern auch aus medizinischen Gründen Ihren Füßen stets ein perfekt aufeinander abgestimmtes Pflegeprogramm gönnen.

Anatomie der Füße

Wussten Sie, dass unser Fuß aus insgesamt 28 Knochen, 19 Muskeln und 107 Bändern und Sehnen besteht? Sie sorgen dafür, dass wir Gehen, Stehen, Springen oder Laufen können. Ein wahres Wunderwerk. Und wir verlangen unseren Füßen jeden Tag ein Höchstmaß an Leistung ab, muten ihnen gar Strapazen zu. Das Resultat sind nicht selten Fußerkrankungen: drückende, juckende Füße, Schweißfüße, brennende Haut. Acht von zehn Menschen leiden unter Fußbeschwerden. Die tägliche Fußpflege dient also auch zur Erhaltung unserer Gesundheit. Hierzu zählt die Haut als auch die Nägel. Mit Fußbädern, Umschlägen, Massagen, Bewegungsübungen, Trockenbürsten, Eincremen bis hin zum Auftragen eines schönen Nagellacks können wir unseren Füßen, unserer Gesundheit und auch unserem Wohlbefinden etwas Gutes tun.

Rissige, juckende und Schweißfüße

Durch ständige Belastung und oftmals falsches Schuhwerk leiden viele Menschen unter rissiger, juckender Fußhaut oder unter Schweißfüßen. Durch Reibung an bestimmen Fußpartien und einem eventuell vorhandenen trockenen Hautmilieu, kommt es oft zu empfindlichen Stellen. Eine weitere Ursache kann eine besonders starke Ausbildung von Hornhaut, Stoffwechselstörungen oder mangelnde Durchblutung sein. Besonders unter „Diabetes mellitus“ leidende Menschen sollten ihre Füße auf rissige oder gar entzündete Stellen untersuchen und diese vom Facharzt kontrollieren lassen. Medizinische Gründe liegen meist auch juckenden Füßen vor. Neben trockener Haut oder Durchblutungsstörungen kann auch ein Fußpilz oder eine allergische Reaktionen auf Reinigungsmittel wie Waschpulver oder Duschgel die Ursache sein.

Die häufigsten Ursachen im Überblick:

  • Durchblutungsstörungen
  • Diabetes mellitus
  • Überbelastung der Füße
  • Fußpilz
  • Allergische Reaktionen auf Kosmetika oder Reinigungsmittel

Fußpflege- und Pediküre-Tipps

Fußbad erleben und wohlfühlen

Das klassische Fußbad dauert ca. fünf bis zehn Minuten. Die Füße sowie die Unterschenkel sollten bei einer Temperatur von 35 bis 40 Grad C gewässert werden. So werden verdickte, harte Nägel und schrundige, trockene Haut weich. Als Zugabe kann man etwas Meersalz oder einen Löffel Olivenöl ins Wasser geben; Salbei, Minze und ätherische Öle sorgen für eine Rückfettung und wirken gleichzeitig als Desodorierung.

Hornhaut entfernen und trockenbürsten

Hornhaut an Fersen, Ballen und Zehen lassen sich gut mit einer Hornhautfeile und einem Bimsstein entfernen. Vorsicht: Hände weg von scharfen Klingen oder Spitzen in Form von Hobeln oder Raspeln. Diese Werkzeuge gehören den Fußpflege-Profis. Viel zu schnell verletzen sich Laien damit. Entfernen Sie nicht zu viel Hornhaut, diese braucht unsere Fußsohle als natürlichen Schutzschild unbedingt, um den täglichen „Belastungen“ stand zu halten. Was sehr stark rau und schwielig ist, darf dagegen weg. Eine anschließende Trockenbürstung mit einem Massagehandschuh oder einer Massagebürste regt die Hautfunktion und Durchblutung wieder an. Die Massageform sollte aber nicht bei Gefäßschäden oder einer  entzündlichen Veränderung der Füße angewendet werden.

Zehennägel schneiden und pflegen

Die Nägel werden mit einer guten Nagelzange gekürzt. Hier steht bei der Länge die Zweckmäßigkeit und Gesunderhaltung der Nägel im Vordergrund, im Gegensatz zu Fingernägeln, über deren Länge und Form sich die Geschmäcker streiten. Der Fußnagel sollte mit dem jeweiligen Zeh enden. Die Nagelspitze sollte gerade geschnitten sein. Die Nagelecken nicht ausfeilen oder ausschneiden. Eingewachsene Nägel sowie Nagelbettentzündungen sind dann häufig die Folge. Stellen Sie beim Schneiden gelbliche oder bräunliche Verfärbungen fest, sind die Nägel brüchig oder schuppig, handelt es sich eventuell um einen Nagelpilz, der nur von einem Hautarzt behandelt werden sollte. Doktern Sie nicht selbst herum; eine Überlackierung ist hier nicht sinnvoll.

Nagel feilen und Nagelhaut entfernen

Nach dem Schneiden sollten Sie die Nägel noch etwas in Form feilen. Immer von der Seite zu Mitte hin und nicht kreuz und quer oder hin und her. Das macht den Nagel unschön, raut ihn auf und lässt ihn dadurch leichter einreißen. Rücken Sie der Nagelhaut nie mit einer Schere zur Leibe. Schieben Sie sie stets nur vorsichtig zurück und zupfen Sie die abstehenden Teilchen mit einer Pinzette ab. So wird eine Verhornung der empfindlichen Haut entgegen gewirkt und sie wird nicht verletzt. Besonders robuste Nagelhaut sollte man vor der Behandlung mit einem Nagelhautentferner etwas aufweichen.

Nägel lackieren

Nach der Pflicht kommt die Kür. Mit einem schönen Nagellack strahlen nicht nur Ihre Füße, sondern sehen damit immer gepflegt aus. Besonders im Sommer glänzt der Nagellack und schmückt Ihre schicken Sandaletten. Benutzen Sie immer einen Unterlack, damit sich die Nägel nicht verfärben. Lassen sie besonders am großen Zeh links und rechts immer ein paar Millimeter des Nagels frei und kommen Sie mit dem Nagellack nicht zu nahe an die Haut. Und im Sommer sollte den Fußnägeln ab und zu eine lackfreie Zeit gegönnt werden, auch wenn es schwer fällt.

Wie entsteht Fußgeruch und was kann ich gegen Schweißfüße tun?

Der Schweiß selbst ist geruchlos und besteht hauptsächlich aus Wasser. Beim Schwitzen scheiden wir aber Kochsalz aus. Wenn nun Bakterien auf der Haut mit dem Schweiß in Berührung kommen, entsteht Buttersäure. Diese riecht ätzend-scharf und penetrant. Da wir, außer im Sommer, meist geschlossene Schuhe tragen, kann der Schweiß nicht verdunsten. So entsteht quasi eine prima Schwitzkammer und eine ideale Vorbedingung für unangenehmen Fußgeruch. Ein erster Schritt, um diesen zu vermeiden, ist die Wahl atmungsaktiven Schuhwerks. Doch es gibt noch weitere Tipps, die man ganz einfach befolgen kann: 

  • Tragen Sie so häufig wie möglich offene Schuhe oder gehen Sie barfuß, damit die Haut atmen kann. So verdunstet der Schweiß direkt und verbleibt nicht im Schuh.
  • Bevorzugen Sie Lederschuhe aus atmungsaktivem Material, keine Plastikschuhe. Letztere nehmen keinen Schweiß auf und die Füße schwimmen quasi in ihrem eigenen Saft.
  • Desinfizieren Sie mindestens einmal in der Woche die Schuhe, um den Bakterien die Lebensgrundlage zu nehmen. Ein Sprühstoß von täglichem Schuh-Deo hilft zusätzlich. 
  • Socken aus Baumwolle sind besser als Synthetik- Socken, die keinen Schweiß aufnehmen und wie ein Gewächshaus wirken.
  • Dünne Einlegesohlen aus Leder helfen ebenfalls  gegen Schweißfüße. Den Wechsel der Einlegesohlen verrät Ihnen der „Dufttest“.
  • Ein morgen- und abendliches Fußbad erfrischt die Füße. Trocknen Sie sie auch zwischen den Zehen gut ab. Ein Salbeizusatz sorgt für das Frischekick-Plus.
  • Danach die Füße gut mit  einer Lotion eincremen. Der Vorteil: eine Lotion zieht schneller ein als eine Salbe. Diese dichtet die Haut eher ab und die Schweißproduktion wird unnötig erhöht.
  • Ein zusätzliches Fuß-Deo (mit Alkohol) erfrischt nicht nur die Füße, sondern der Alkohol greift die  Bakterien an und reduziert die Schweißzersetzung.
  • Als Alternative gibt es Fußpuder. Unter die Fußsohle und zwischen den Zehen aufgetragen wirkt es dort, wo es am meisten gebraucht wird. Außerdem trocknet es die “Schweißkammer“ Schuhe aus.
  • Falls alle Tipps und Mittel nichts gegen den Fußschweiß ausrichten können, bleibt nur noch der Weg zum Facharzt. Der Dermatologe kann feststellen, ob man an einer „übermäßigen Schweiß-Produktion“ (Hyperhidrose) leidet.

Fußpflegepräparate

Unter dem Begriff unterscheidet man ganz einfach Fußbadekonzentrate, Fußpuder und Fußsprays sowie Fußlotionen, Fußbalsame und Fußcremes. Daneben gibt es noch spezielle Tinkturen oder Peelings für die speziellen Fälle wie Hornhaut, Fuß- und Nagelpilzbefall oder Hühneraugen. Alle haben aber ein ähnliches Ziel: Desodorieren, Desinfizieren und Adstringieren – Geruch überdecken, keimfrei machen und Bakterien und Gerüche zusammenziehen und abmildern.

 

Fazit:

Behandeln Sie Ihre Füße nicht stiefmütterlich und schenken Sie ihnen viel mehr Aufmerksamkeit. Egal ob im Sommer oder Winter. Baden und Pflegen Sie Ihre Füße mehrmals am Tag. Reiben Sie überflüssige Hornhaut wöchentlich ab, machen Sie einmal in der Woche ein Peeling. Tragen Sie Baumwollstrümpfe und Lederschuhe. Hin und wieder eine entspannende Fußmassage rundet das normale Verwöhn-Programm hervorragend ab. 

Überlegen Sie sich eine spezielle Fußgymnastik, beispielsweise auf Zehen laufen oder die Zehen bei senkrecht gestelltem Fuß langsam und vorsichtig abknicken. Laufen Sie so oft es geht einfach Barfuß – über Wiesen, im Sand oder auch mal über Kieselsteine. Ihre Füße werden es Ihnen danken!

 

Von Klaus P. Gasch

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