Kleine Kunden beim Friseur

 

Für manche Friseure eine willkommene Abwechslung, für andere das pure Grauen: Kinder im Salon. Sie sind unberechenbar, anstrengend und bringen verhältnismäßig wenig Umsatz. Trotzdem lohnt es sich, sich über die kleinen Kunden Gedanken zu machen – nicht zuletzt, weil sie selten alleine zum Friseur gehen. Nebenbei: Kinder können auch Spaß machen.

Nein, Sie sollen Ihren Salon nicht umrüsten, und in einer demografisch alternden Gesellschaft zum reinen Kinderfriseur avancieren. Es sei denn, Sie praktizieren in einer kinderreichen Metropole wie Berlin oder München und haben sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen Es lohnt sich aber, einen Blick auf die Chancen und Möglichkeiten zu werfen, die den Besuch eines Kindes im Salon attraktiv machen.

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Lückenfüller

Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist nicht allzu hoch, dass Sie als Bestellfriseur genau dann eine Lücke im Arbeitsablauf haben, wenn der Kinderfriseur auf den Plan gerufen wird. Doch eine Kinderfrisur dauert meist nicht länger als ein Herrenschnitt und kann unfreiwillig entstandene Arbeitspausen ausfüllen. Möglich würde dies, wenn Sie den Eltern Ihrer kleinen Kunden Flexibilität ermöglichen, von der besonders junge Eltern nicht genug haben können. Also: Eltern können gerne mit ihren Kindern vorbeischauen oder anrufen, um kurzfristig Termine zu vereinbaren – denn täglich gibt es aufwändige (z.B. Färbe-) Bestelltermine, die nicht wahrgenommen und auch nicht abgesagt werden. Mitarbeiter sind dann nicht ausgelastet und das ist teuer. Der relativ niedrige Umsatz, den ein Kind einbringt, ist dann mehr als nur ein Trostpflaster.

Spielecke

Viele Einzelhändler, die auf weibliche Kundschaft ausgerichtet sind, haben sie bereits umgesetzt: die Spielecke. Klein aber fein: Kindertisch, zwei Stühlchen, Motorikschleife, eine Handvoll Autos und Malsachen – schon ist sie fertig, Ihre Warteecke für die Kleinen. Dabei ist die Spielecke nicht nur als Wartezimmer für Kinder hilfreich, um die andere Wartekundschaft nicht zu vertreiben. Eltern können die Ablenkung nutzen, um sich selbst einen Herrenschnitt zu gönnen oder sich den Pony nachschneiden zu lassen.

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Teures Mobiliar

Haareschneiden im Flieger oder auf dem Pony macht natürlich besonders viel Spaß – doch es muss nicht immer das teure Interieur sein, das den Friseurbesuch für Kinder zum besonderen Erlebnis macht. Ein hübscher Kinderumhang, Sitzerhöhung und das Bonbonglas für brave Kunden sind in den meisten Fällen der Schlüssel zum Glück. Ansonsten gilt die Devise: wie die Großen! Kinder sind Imitierer – wollen aber, dass man mit ihnen und nicht über sie spricht. Reden Sie als Friseur mit dem Kind und nehmen Sie es ernst - Dann haben Sie auch gute Chancen, dass das Kind kooperiert.

Ernstzunehmende Klientel

Wer hätte noch vor Jahren gedacht, dass sich Männer in der Beautybranche zum ernstzunehmenden Markt entwickeln? Genauso ist das mit den Kindern: gut ist nicht mehr gut genug. Kinder sind heute jede Investition wert, wer als unbegabte Mutter selbst schneidet (was man ja bei Laien unschwer erkennen kann) schießt sich und sein Kind ins Abseits. Kinder sind das Investitionsgut Nummer Eins der heutigen Elterngeneration! Genau deshalb bieten Firmen spezielle Kinder-Haarpflegeprodukte an, die sensiblem Kinderhaar und der empfindlichen Kopfhaut gerecht werden.

Passen Sie Ihr Verkaufsgeschick an die kleinen Zwerge und deren Eltern an – die Kleinen von Heute sind die Kunden von morgen.