Haarausfall

Ist das Haar dicht, glänzend wie Seide und kann wachsen, wie es will? Dann ist ja alles im Lot! Viele Menschen leiden jedoch unter Haarausfall, und das kann sogar zu psychischen Leiden führen. Vor allem bei Frauen. Männer tragen dieses Schicksal in der Regel gelassener, denn auch eine Glatze kann sexy sein.

 

HAARAUSFALL: DIE DIAGNOSE BESTIMMT DIE BEHANDLUNG

Wir verlieren etwa hundert Haare pro Tag. Das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung. Wenn jedoch Haare büschelweise in der Bürste hängenbleiben oder über einen längeren Zeitraum massiv ausfallen, dann handelt es sich um krankhaften Haarausfall. Am besten sucht man einen Spezialisten auf, der die Ursachen des Haarausfalls eruiert. Und steht die Diagnose, können mögliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden – von der Haarverdichtung bis hin zur Transplantation oder einer medikamentösen Therapie.

 

ARTEN DES HAARAUSFALLS UND SEINE URSACHEN

Bei Haarausfall unterscheidet man grundsätzlich zwischen Effluvium (lat. Ausfall – über die Norm gesteigerter Haarausfall) und Alopezie/Alopecia (sichtbare Lichtung des Kopfhaars). Sowohl die Hormone als auch die Gene können für Haarausfall verantwortlich sein.

  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata): Der runde, lokal begrenzte krankhafte Haarausfall ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung und tritt in jedem Alter auf.
  • Diffuser Haarausfall (diffuse Alopezie, telogenes Effluvium): Frauen sind öfter davon betroffen als Männer. Auslöser können Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Infektionen, Kopfhauterkrankungen, Lupus, Stress oder auch Medikamente sein.
  • Zytostatikatherapien und Radiotherapien: Bestimmte Chemotherapeutika können die Produktion eines Haares in der Haarwurzel kurzfristig stören. Die Radiotherapie (Bestrahlung) kann lokal zu einem Haarverlust führen. Bei intensiver Bestrahlung kann eine Zerstörung der Haarwurzel eintreten.
  • Zu den weiteren Ursachen zählen mitunter: Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, Bulimie, Anorexie, Hypothyreose, Schilddrüsen-Überfunktion und Anämie.

 

WELCHE BEHANDLUNG VERSPRICHT HEILUNG?

Steht die Diagnose für den Haarverlust, gibt es mehr als eine Methode oder Therapie, um den Haarwuchs wieder anzuregen und eine erfolgreiche Behandlung durchzuführen. Viele Medikamente stehen zur Verfügung, doch die Ursache des Haarausfalls bestimmt die Medikation. Wundermittel gibt es aber keine, wie die Stiftung Warentest, die für stern.de die freiverkäuflichen Präparate unter die Lupe genommen hat, feststellte. Handelt es sich um anlagebedingten Haarausfall, so bietet das Grazer Unternehmen Hairdreams mit Stop&Grow eine vielversprechende Lösung: Der zum Patent angemeldete PHT-Wirkkomplex, zusammen mit einem Taurin-Booster, regt das Wachstum schlafender Haarwurzeln an und sorgt damit für eine Vermehrung der aktiven Haarwurzeln um bis zu 23 Prozent. Die Wirksamkeit dieser Friseursalon-Lösung wurde von der Universitätsklinik für Dermatologie in Lübeck bestätigt.

Auch Produkte mit dem Inhaltsstoff Minoxidil sollen helfen. Dessen Wirkmechanismus jedoch nicht genau bekannt. Frauen sprechen im Allgemeinen besser darauf an als ihre männlichen Leidensgenossen. Wenn der Haarausfall durch einen Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen (Androgene) bedingt ist oder die Haarfollikel auf diese empfindlicher reagieren, spricht die Behandlung optimal an. Wichtig: Medikamenteneinnahme nie ohne Rücksprache mit dem Arzt!

 

WAS MACHT DER SPEZIALIST, UM EINE DIAGNOSE STELLEN ZU KÖNNEN?

Es können diverse Bluttests veranlasst werden:

  • Blutbild und Blutsenkung
  • Schilddrüsen- und Nierenfunktionsparameter
  • Eisen im Serum
  • Eisenbindungskapazität
  • Zink, Selen und Calcium aus dem Vollblut
  • Transaminasen und Immunglobulin E (IgE)-Spiegel
  • die Hormone Testosteron, Östrogen und Progesteron sowie
  • die Schilddrüsen-Antikörper.

Der Arzt untersucht auch die Kopfhaut, um das Ausmaß der kahlen Stellen und andere pathologische Veränderungen der Kopfhaut festzustellen.

 

HAARAUSFALL BEI MÄNNERN

Haarausfall beginnt bei der Hälfte aller Männer rund um die 30. Hauptursache für den typischen Haarausfall bei Männern: das Sexualhormon Testosteron. Dessen Abbau sorgt dafür, dass sich die Wachstumsphase der Haare verkürzt, was letztendlich zum Absterben der Haarfollikel führt. Auch spärlicher Haarwuchs ist nicht selten – Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. Laut Studien leiden in Deutschland etwa 1,5 Millionen Männer an Haarverlust, aber „nur“500.000 Frauen.

 

HAARVERLUST: FRAUEN LEIDEN MEHR

Bei Frauen ist der Grund meist ein hormonell bedingter Haarausfall. Davon sind Schwangere und Frauen in den Wechseljahren am meisten betroffen. Die Hormonumstellung in dieser Zeit begünstigt den Haarausfall maßgeblich. Häufig sind auch starke körperliche und seelische Belastungen bzw. Stress Auslöser. Bis zu 30 Prozent der Frauen leiden anerblichemHaarverlust. Neben dem androgenetisch bedingten Haarausfall kann bei Frauen eine Reihe weiterer Ursachen den Haarverlust begünstigen – beispielsweise eine Crash-Diät oder auch eine unausgewogene Ernährung. 

FAZIT Männer leben leichter mit Haarverlust als Frauen. Und ein Mann mit Glatze gilt heute als trendig. Frauen haben es da schwerer – ein Grund, weshalb sie schneller öfter bei Haarausfall einen Spezialisten aufsuchen. Grund zur Verzweiflung? Nein. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Haarausfall zu begegnen. 

 

Wir empfehlen eine gründliche Haar- und Kopfhautanalyse. Fragen Sie am besten erst mal Ihren Friseur, dieser hilft Ihnen sicher gerne weiter! - Friseurfinder - Dies ist keine ärztliche Informationsseite. Sie kann und soll keinen Arztbesuch ersetzen. Sie ist vielmehr dazu gedacht, Ihnen einige wertvolle Tipps zu geben.

(Fotos: Pixabay.com)