Über Herkunft und Verarbeitung der Haarverlängerung

Das Naturhaar stammt in der Regel aus Indien, China oder aus dem Kaukasus. Es wird in Form von Haarbündeln angeliefert und durchläuft beim Hersteller von Echthaar-Verlängerungen und Echthaar-Extensions eine höchst aufwändige Weiterverarbeitungsprozedur.

Indisches Tempelhaar: In Indien opfern hinduistische Frauen ihren Haarschopf aus Dankbarkeit den Tempelgöttern. Hierbei wird die Haarpracht zuerst nass gemacht und an beiden Seiten mit einem Gummiband zusammengeknotet. Dann setzt der Tempelbarbier das Rasiermesser an und schert die Kopfhaut frei – eine Prozedur, die nicht länger als vier Minuten dauert.

Chinesisches Echthaar: Chinesisches-Haar ist oft sehr dick und stark. Es wird in den meisten Fällen für Haarteile und Perücken verwendet. Oft wird die Schuppenschicht entfernt, um es dünner zu machen und dem europäischen Haar anzugleichen.

Das kaukasische Haar (Russland): Dieses ähnelt dem indischen Haar. Es zählt als "Premium Haar" und ist äußerst kostspielig, da Frauen im Kaukasus nur selten ihre Haarpracht verkaufen.

Aufwändige Verarbeitung auf sanfte Weise

Die Echthaar-Bündel durchlaufen eine Reihe an aufwändigen Prozessen, die größtenteils in Handarbeit ablaufen. Während der gesamten Veredelung achten speziell geschulte und erfahrene Mitarbeiter auf die Einhaltung der natürlichen Wuchsrichtung. In der weiteren Verarbeitung nähen Mitarbeiterinnen jede einzelne Strähne auf weiße Stoffbahnen. Anschließend werden die so genannten Tressen für 10 bis 20 Tage in ein Osmosebad gelegt, das dem Rohhaar auf sanfte Weise die natürlichen Farbpigmente entzieht, ohne dabei die äußere Struktur und die Schuppenschicht zu schädigen. Nach der Depigmentierung färben Spezialisten das Echthaar behutsam wieder ein.

Vom Haarbündel zur Extension

Für einen natürlichen Farbton sorgt der Prozess der Verblendung. Hier werden in mühsamer Handarbeit die einzelnen Strähnen in verschiedenen Nuancen zusammengesetzt und so lange über ein Reißbrett gezogen, bis sie die gewünschte Farbnuance bzw. den gewünschten Grad der Durchmischung erreicht haben. Extrem wichtig sind die so genannte Bondings, die Verbindungsstellen zwischen dem Eigen- und dem Fremdhaar. Sie bestehen aus einem dem menschlichen Haarkeratin ähnlichen Polymer und sorgen dank ihrer flexiblen Eigenschaften für absolut sicheren Halt, ohne das Eigenhaar zu schädigen. Die Qualität der Bondings ist entscheidend für die Haltbarkeit der Haarverlängerung!