Pausen im Friseuralltag: Warum sie wichtig sind und wie man sie am besten verbringt

Der Alltag in einem Friseursalon kann hektisch sein. Nicht selten wird da auf Pausen verzichtet und so mancher ungesunde Snack zwischen Tür und Angel verzehrt. Doch Studien zeigen: Es ist wichtig, trotz vieler Termine regelmäßig auf die Stopp-Taste zu drücken. Der Beitrag verrät, warum Pausen eingehalten werden sollten und wie man sie am besten verbringt, um Energie und Motivation für alle To-dos des Tages zu sammeln.

Ein Mann und eine Frau sitzen auf Holzkisten und verspeisen ein Gericht in einer runden Pappschüssel.
Der Friseuralltag kann hektisch sein – umso wichtiger sind regelmäßige Pausen. | Mikhail Nilov auf Pexels
Waschen, schneiden, färben und im Nu eine neue Trendfrisur zaubern. Wer in einem Friseursalon arbeitet, weiß: Die Tage können vollgepackt mit Terminen sein und sind nicht selten dementsprechend stressig. Was dabei oft zu kurz kommt: Pausen. Häufig wird die Tasse Kaffee dann einfach nebenbei beim Kassieren getrunken, ohne sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen. Oder es wird rasch ein Croissant am Weg zum WC verschlungen, anstatt sich dafür an den Tisch zu setzen. Manche verzichten sogar gänzlich aufs Essen, weil sie der Meinung sind: Dafür bleibt keine Zeit. Doch Pausen sind wichtig und sollten auf jeden Fall eingehalten werden.

Es geht um die richtige Balance

Es ist ganz einfach: Wer arbeitet, steht unter einer gewissen Spannung. Je nachdem, wie motiviert und leistungsfähig man ist, kann dieser Zustand kürzer oder länger dauern. Irgendwann aber, da wird jeder müde. Dann sinken die Konzentration und der innere Antrieb, man wird unachtsam und es passieren Fehler. Um gegenzusteuern, braucht es rechtzeitig eine Pause. Es geht also, wie bei so vielem im Leben, um ein stimmiges Gleichgewicht aus Gegensätzen. Ohne Entspannung keine Spannung, ohne Schlaf keine Energie, ohne Ausatmen kein Einatmen – und umgekehrt. 

Geistige Erschöpfung wird oft lange ignoriert 

Das Problem mit allem Geistigen ist allerdings: Es ist nicht ganz so offensichtlich wie alles Körperliche. Das heißt: Stemmen wir Gewichte und machen plötzlich die Arme schlapp, so lassen wir die Hanteln fallen. Joggen wir im Park und werden auf einmal die Beine müde, wechseln wir ins Gehen. Geistige Erschöpfung zeigt sich hingegen weitaus subtiler – und kann daher lange ignoriert werden. In solchen Momenten nicht auf den Körper zu hören, ist jedoch keine gute Idee. Denn zum einen sinken eben Motivation und Achtsamkeit, zum anderen leidet die Gesundheit darunter. Wer dauerhaft unter Stress steht, riskiert Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme, ein geschwächtes Immunsystem oder psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen.

Warum sich regelmäßige Pausen lohnen

Umgekehrt bedeutet das also: Regelmäßige Pausen lohnen sich. Studien haben gezeigt, dass sich dadurch das Unfall- und Fehlerrisiko mindert. Darüber hinaus schafften Probanden nach einer kurzen Auszeit mehr To-dos trotz kürzerer Arbeitszeit – sie gingen also nach einer Unterbrechung wieder motivierter ans Werk. Und dabei gilt: Je höher die Anforderungen an Körper und Geist bei der Arbeit, desto häufiger sind Time-outs gefragt. Auch im Friseuralltag sollte daher nicht auf Pausen verzichtet werden. Setzen Sie dabei lieber auf kürzere und dafür mehrere Unterbrechungen pro Tag als auf eine lange, dann summiert sich laut Forschern die Ermüdung nicht ungünstig auf.

Eine Frau mit langen Haaren und in heller Kleidung sitzt mit geschlossenen Augen in einer Yogapose auf einer Matte.
Bei einer perfekten Pausengestaltung geht es um die richtige Balance zwischen Entspannung und Bewegung. | Yan Krukau auf Pexels

Die perfekte Pause: 5 Aktivitäten für eine erholsame Gestaltung

Doch Pause ist nicht gleich Pause. Die Frage, die sich viele in diesem Zusammenhang stellen, lautet daher: Wie sollte eine solche Unterbrechung gestaltet sein, um möglichst erholsam zu sein? Grundsätzlich gilt auch hier: Es geht ums Gleichgewicht. Das bedeutet: Wer viel gesessen hat, sollte sich jetzt bewegen. Wer viel gestanden hat, darf auch einmal rasten. Und wer den ganzen Vormittag noch nichts zu sich genommen hat, darf spätestens jetzt das Knurren des Magens nicht mehr ignorieren.

Finden Sie in puncto Pausengestaltung vor allem etwas, das Ihnen Freude bereitet und den Stress wie von selbst abperlen lässt – und verlassen Sie hierfür, wenn möglich, den Salon. Auch das Smartphone darf in der Tasche bleiben, denn es lenkt vom Abschalten ab.

Folgende fünf Tätigkeiten fördern laut Studien die Erholung besonders gut:

  1. Für Energienachschub sorgen: Pausen werden in erster Linie dazu genutzt, um zu essen – und das ist auch gut so. Denn ohne Nahrung keine Energie. Doch in kurzer Zeit ein schmackhaftes und dennoch nicht zu fettiges Mahl zuzubereiten, kann eine wahre Mammutaufgabe sein. Zum Glück sind inzwischen gesunde, kalorienarme Fertiggerichte erhältlich, die im Handumdrehen in der Salon-Küche zubereitet werden können und dem Körper Energie schenken, ohne dabei den Magen zu belasten.
  2. Durch den Wald schlendern: Studien beweisen: Allein der Blick aus dem Fenster auf eine grüne Landschaft, senkt nachweislich Blutdruck, Herzfrequenz und das Stresshormon Cortisol. Noch besser ist es, wenn Sie nach draußen gehen und die Pause für einen Spaziergang nutzen. Streunen Sie am besten durch einen Park oder, wenn möglich, durch einen Wald. Denn vor allem der Aufenthalt im Wald wirkt entspannend – schon 20 Minuten reichen aus, um positive Effekte zu spüren.
  3. Ein Nickerchen machen: Neigen sich die Energiereserven bereits dem Ende zu, kann auch ein Power-Nap hilfreich sein, um frisch in die zweite Tageshälfte zu starten. Doch Achtung: Dabei kommt es auf die richtige Dauer eines solchen Nickerchens an. Im Idealfall dauert es nur 20 Minuten, denn schon ab einer halben Stunde kann die Tiefschlafphase eintreten. Die Folge: Sie fühlen sich müder als zuvor. Stellen Sie sich daher unbedingt einen Wecker.
  4. Meditieren und sich in Achtsamkeit üben: Kundengespräche, das Surren des Föns oder das Blubbern und Zischen der Kaffeemaschine – der Friseuralltag ist meist laut. In der Pause können Sie daher bewusst auf Stille setzen. Perfekt hierfür eignet sich Meditation. Sie kurbelt langfristig die Konzentration an und hilft uns, besser mit Stress umzugehen. Auch Achtsamkeitsübungen, wie beispielsweise bewusstes Ein- und Ausatmen, Bodyscan oder Journaling bieten sich an.
  5. Den Körper dehnen und strecken: Ihr Körper freut sich zudem über Dehn- und Streckübungen. Damit wird die Beweglichkeit verbessert und Sie verhindern Muskelverkürzungen. Ebenso ist dies eine gute Möglichkeit, um einseitigen Belastungen, etwa wenn Sie lange sitzen und dabei die Arme anwinkeln, um Haare zu schneiden oder zu färben, entgegenzuwirken. Dehnübungen sollten dabei stets 15 bis 30 Sekunden gehalten werden. 

Fazit: Den Körper ernst nehmen und Pausen einhalten ist essenziell

Stressige Tage – keine Seltenheit im Friseuralltag und in der Friseurkultur. Doch auch wenn oft kaum Zeit bleibt, um zwischendurch einmal auf den Stopp-Knopf zu drücken, sollten Pausen unbedingt eingehalten werden. Nur so kann sich der Körper erholen und Kraft schöpfen für alle weiteren Aufgaben. Setzen Sie dabei in puncto Pausengestaltung auf eine Mischung aus Entspannung und Aktivität und verlassen Sie dafür, wenn möglich, die Arbeitsumgebung

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