„Nur“ Friseur? Nur für Profis!

Während Klassenkameraden und Schulfreundinnen in „härteren“, besser bezahlten oder „angeseheneren“ Berufen gelandet, auf weiterführende Schulen oder gar zum Studieren gegangen sind, bist Du „nur“ Friseurazubi geworden? Nein! Wer seine Sache gut macht, hat allen Grund, mit stolz geschwellter Brust zu entgegnen: „Ich bin Friseur!“

 

Immer wieder kämpfen Friseure mit ihrem Image. Verweichlicht, schlecht verdienend, erfolglos seien sie und wer sich für den Beruf des Stylisten entscheidet, sei zum finanziellen Scheitern verurteilt. Dabei ist die stehende Arbeit am Kunden wirklich harte Arbeit und erfordert persönliche Disziplin.

 

Doch wer seine Sache gut macht und an sich arbeitet, hat durchaus gute Chancen, Karriere zu machen. Allerdings müssen die Basics stimmen: Wie in jedem Beruf, in dem Kundenkontakt an der Tagesordnung steht, ist professionelles Auftreten die Grundlage des Erfolgs.

 

  • Lebenslanges Lernen: Du musst Dich auskennen, lernen, Dich weiterbilden. Wer von seinem Arbeitgeber auch über die Ausbildungszeit hinaus Seminare und Weiterbildungen spendiert bekommt, hat großes Glück. Wenn nicht, solltest Du auf eigene Faust Unmögliches möglich machen – immerhin lässt sich eine Fortbildung steuerlich geltend machen.

  • Lesen, blättern, schmökern: Eine gute Allgemeinbildung und Interesse an der Klatsch- und Tratsch-Presse sind von Vorteil. Hier macht Übung den Meister: Wer lernt, gut zu kommunizieren, lernt auch, gut zu verkaufen. Und schlussendlich musst Du Dich selbst gut verkaufen können, um weiter zu kommen.

  • Spezialgebiet: „Guten Tag Frau Maier, darf ich vorstellen? Das ist unsere Expertin für Colorationen…“ Wie schön, wenn Dein Chef so etwas irgendwann über Dich sagen würde. Wer das Know-how aller Basisbereiche hat, kann sich früher oder später Expertenwissen aneignen. Damit machst Du Dich zum wertvollen und nicht leicht zu ersetzenden Mitarbeiter.

  • Schau Dich an: Als Mitarbeiter/in in Deinem Salon bist Du Aushängeschild für Deinen Chef – und natürlich für Dich selbst. Saubere und im Stil angepasste Kleidung sind dabei natürlich oberstes Gebot. Gibt’s einheitliche Kleidung für alle Angestellten? Umso besser! Gestylte Haare sind ein Muss, ein schönes Make-up versteht sich (zumindest bei Friseurinnen) von selbst.

  • Haltung bewahren: Hoch erhobenen Hauptes und schwungvoll durch den Salon schreiten – das ist vor allem am frühen Morgen nicht jedermanns Sache. Trotzdem: Kunden schauen hin und wer den ganzen Tag über miesepetrig und buckelig durch den Salon schlurft, wirft vor allem auf sich selbst ein schlechtes Licht.

  • Zähne zeigen: Dein Lächeln auf den Lippen ist das schönste Accessoire, das Du tragen kannst. Natürlich gibt es Tage, an denen die Lebensfreude eher sparsam ausstrahlt, aber gib trotzdem Dein Bestes!

  • Sauberes Werkzeug: Jeder Kunde hat das schon erlebt. Man sitzt auf dem Bedienplatz und die Friseurin fährt mit dem Kamm durch ihre Wallemähne, um dann fröhlich quatschend und Kaugummi kauend mit demselben Tool das Kundenhaar zu kämmen. Abgesehen davon, dass das in so mancher Kundin ein Gefühl des Ekels hervorrufen kann – schon mal daran gedacht, dass auch Ihr Euch ungeliebte Mitbewohner ins Haar holen könnt?

    Es gibt nichts Schlimmeres als schmuddeliges Equipment oder abgebrochene Kammzinken. Eine Frage der Berufsehre, möchte man schon fast sagen. Haltet Eure Kämme und Bürsten sauber, tauscht kaputte Teile aus und desinfiziert Klingen nach jedem Kunden!

  • Nicht zuletzt: Seid stolz auf Euch! Ihr habt allen Grund, Euer Selbstbewusstsein auszustrahlen. Seid stolz auf Euren Beruf, Euer Können, Euer Wissen – denn Ihr macht das Leben der Menschen schöner!