Bayerns Friseure trauern um Ehrenlandesinnungsmeister

München - Tief betroffen vom unerwarteten Tod seines Vorgängers Werner Kilian zeigt sich Landesinnungsmeister Andreas Popp. „Das Friseurhandwerk und der bayerische Landesinnungsverband verdanken Werner Kilian durch sein vorausschauendes und entschlossenes Handeln als Verbandsfunktionär sehr viel. Er wird uns allen unvergessen bleiben.", sagte Popp.

kilianFriseurmeister Werner Kilian ist am 13. Februar 2009, seinem 79. Geburtstag, nach kurzer Krankheit plötzlich und unerwartet verstorben. Mit Werner Kilian verliert das bayerische Friseurhandwerk einen Kollegen, der sich wie kein anderer während seines gesamten Berufslebens für das Friseurhandwerk eingesetzt hat.

Als Geselle war er 1947 Mitbegründer der Fachgruppe Friseure in der Gewerkschaft ÖTV, deren Vorsitz er von 1950 bis 1953 übernahm. Er schuf damit die Grundlage einer modernen Tarifpolitik für die Arbeitnehmer im bayerischen Friseurhandwerk. Die Meisterprüfung legte er 1953 ab und machte sich noch im gleichen Jahr in Nürnberg selbständig. Unmittelbar danach wurde er in den Vorstand der Innung Nürnberg gewählt. Auch nach seinem „Seitenwechsel" war die Tarif- und Sozialpolitik ein Schwerpunkt seiner berufspolitischen Arbeit. Ab 1963 zunächst als Mitglied der Tarifkommission des Landesinnungsverbandes, später als deren Vorsitzender und als Mitglied im sozialpolitischen Ausschuss des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks.
Ab 1969 lenkte er als Obermeister die Geschicke der Friseurinnung Nürnberg, nachdem er zuvor bereits sechs Jahre stellvertretender Obermeister war. Der Landesinnungsverband berief ihn ab 1965 in den Vorstand, dem er ab 1969 als gewähltes Mitglied angehörte. 1975 wurde er zum stellvertretenden Landesinnungsmeister gewählt.
Aufgrund des Engagements des damaligen Landesinnungsmeisters auf nationaler und internationaler Ebene, übernahm Werner Kilian in dieser Funktion rasch viel Verantwortung für den bayerischen Verband. So war es nur natürlich, dass er beim altersbedingten Rückzug seines Vorgängers 1987 ins Amt des Landesinnungsmeisters aufrückte und die bayerischen Interessen im Vorstand des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks vertrat.

Mit der Wahl Nürnbergs als zentralem Veranstaltungsort für die Bayerische Friseurmeisterschaft legte er 1990 den Grundstein für die nachhaltige Entwicklung dieser Veranstaltung zu einer der führenden Landesmeisterschaften in Deutschland.
Ebenfalls in diese Zeit fällt der von ihm initiierte Aufbau einer leistungsfähigen Organisation des Landesinnungsverbandes durch eine eigenständige Geschäftsstelle. Auf Bundesebene regte er erfolgreich einen einheitlichen Manteltarifvertrag an. Als er sich 1993 aus allen Ämtern zurückzog, konnte er seinem Nachfolger einen für die Zukunft gerüsteten Landesinnungsverband
übergeben.

Nach dem Rückzug aus der aktiven Verbandsarbeit stand er den Verantwortlichen im Landesinnungsverband gerne beratend zur Seite, wenn er darum gebeten wurde. „Wann immer es ihm möglich war, besuchte er die Verbandstage, Modepräsentationen und selbstverständlich die Bayerische Meisterschaft.", erinnert sich Landesinnungsmeister Andreas Popp.

Für seine Verdienste wurde Werner Kilian vielfach ausgezeichnet. So war er Träger der Goldenen Ehrennadel des Landesinnungsverbandes, der Goldenen Ehrennadel und der Ehrenmedaille des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks sowie weiterer Auszeichnungen der Handwerksorganisation. Eine besondere Würdigung erfuhren seine Verdienste durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse im Jahr 1988.

Quelle: Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks