Chefs sind auch nur Menschen

Chef ist nicht gleich Chef. Führungsstil, Mitarbeiterkommunikation und die Art, in Konflikten zu vermitteln, ist zumeist reine Charakter- oder harte Übungssache. Wer seinem Vorgesetzten menschliche Schwächen zugesteht, kann auch dessen Vorzüge schätzen lernen.

Was ist das eigentlich für ein Typ, der Dir sagt, was Sache ist? Ein Schreckgespenst, bei dessen Worten Du zusammen zuckst oder eine in Deinen Augen schwache Führungsperson? Oder hast Du Glück und kannst Deinem Chef respektvoll und zugleich freundschaftlich begegnen, weil er klasse ist, wie er ist?

Wie auch immer Dein Vorgesetzter gestrickt ist: es kommt darauf an, dass Du Dich auch in heiklen Situationen richtig verhältst. Denn andere Menschen kann man nicht ändern - nur seine eigene Einstellung zu ihnen; und Du kannst einiges zu einem guten Klima zwischen Dir und Deinem Chef beitragen.

    • Konstruktive Anregungen kommen immer gut an: Bleibe aber auch bei Mängeln sachlich und werde auf keinen Fall persönlich! So kannst Du zeigen, dass Du am Unternehmen und an einem guten Ergebnis interessiert bist!

    • Nicht mit der Tür ins Haus fallen: Die meisten Chefs lieben neue Ideen! Gerade Du als Jungfriseur hast sicher eine Menge davon. Doch Vorsicht: Dein Chef ist eindeutig länger im Geschäft als Du - schlag also besser leise Töne an und frag, ob das umsetzbar sein könnte. Damit verschaffst Du Dir Anerkennung.

    • Ist er ein Herrschertyp, kann es passieren, dass er Deine Ideen als seine eigenen verkauft. Pech gehabt, kann man da nur sagen. Wenn Du es schaffst, schlucke diese Erfahrung runter - Du musst ja keine weiteren Ideen mit ihm teilen! Wer dagegen Deine Qualitäten schätzt und entsprechend würdigt, ist Dein perfektes Vorbild.

    • Tappe nicht in die Kumpelfalle: Wenn Dein Chef noch so nett und freundlich ist, er ist und bleibt Dein Vorgesetzter. Er trifft Personalentscheidungen und muss nicht alle Deine privaten Details wissen, die Du auf Facebook, Twitter & Co. veröffentlichst.

    • Würdest Du Deinen Chef als Choleriker bezeichnen? Auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht: Das ist ein relativ unproblematischer Zeitgenosse. Schnell wird er laut und schimpft, doch einen solchen unreflektierten Gefühlsausbruch kannst Du aushalten. Gib ihm ausreichend Zeit, dann findest Du anschließend einen fairen Gesprächspartner in ihm.

    • Auch Dein Chef kann mal einen schlechten Tag haben. Bitte nicht gleich zum nächstbesten Kollegen laufen und ihm Deinen Frust ablassen - Du weißt nie, ob das auf Dich zurück fällt! Atme tief durch und warte erst mal ab, ob sich die dicke Luft von selbst wieder verzieht.

    • Kritik an Deiner Arbeit bedeutet nicht zwangsläufig Kritik an Deiner Person. Wenn Dein Chef etwas auszusetzen hat, lohnt es sich, erst mal über das Gesagte nachzudenken. Fühlst Du Dich nach einer Bedenkpause immer noch ungerecht behandelt, suche zu einem günstigen Zeitpunkt das Gespräch unter vier Augen! Kollegen haben da nichts zu suchen!

  • Nicht zuletzt: Wenn es die Ausnahme bleibt, verzeih Deinem Chef, wenn er mal nicht so gut drauf ist. Er ist schließlich auch nur ein Mensch. Und auch er braucht Lob und Anerkennung. Warum also nicht einfach mal sagen, dass Du ihn und seine Arbeit schätzt?