Haarausfall – Viele Ursachen, wenige Therapiemöglichkeiten

Wenn es bei Haarausfall ebenso viele erfolgreiche Therapien wie mögliche Ursachen gäbe, könnten sich die Betroffenen glücklich schätzen. Leider ist das aber nur ein frommer Wunsch, denn die effektiven konventionellen Behandlungsmöglichkeiten sind leider rar gesät. Bei einem Blick auf Gesundheitsportale wie beispielsweise NetDoktor wird deutlich: Haarausfall hat vielfältige Ursachen und aufgrund dessen ist es unverzichtbar die entsprechenden Therapieansätze individuell zu bestimmen. Bevor im Einzelfall der Auslöser nicht gefunden ist, kann die Wahl der Behandlungsmethode nicht stattfinden. Um überhaupt helfen zu können, müssen Fachleute, an die sich Betroffene wenden, zunächst einmal über die verschiedenen Formen des Haarausfalls Bescheid wissen.

Kreisrund, Diffus oder Erblich?

Die verschiedenen Formen des Haarausfalls sind meist leicht zu unterscheiden. Es gibt dafür ein paar unverwechselbare Kriterien.

  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
    Die Alopecia areata kann überall dort am Körper auftreten, wo Haare wachsen. Dieses Phänomen kann sich mitunter nur vereinzelt in kleineren haarlosen Stellen zeigen, die kaum auffallen. Im schlimmsten Fall sind jedoch alle behaarten Areale betroffen. Die völlige Haarlosigkeit nennt man Alopecia areata universalis. Die Ursache dieser Art von Haarausfall ist noch nicht restlos erforscht, man vermutet aber eine Autoimmunerkrankung dahinter. Der kreisrunde Haarausfall kann jeden treffen, mehr als 60 Prozent der Betroffenen sind unter 30 Jahre alt. Die gute Nachricht ist, dass die Alopecia areata in der Hälfte der Fälle nach spätestens einem Jahr von selbst wieder verschwindet, die Haare an den kahlen Stellen wachsen nach. Geschieht dies nicht, ist die Behandlung der Wahl eine Immuntherapie.
  • Diffuser Haarausfall (diffuse Alopezie)
    Die diffuse Alopezie tritt am Kopf auf und erstreckt sich auf die gesamte Hauptbehaarung. Die Haare fallen an allen möglichen Stellen rund um die Frisur aus, eben diffus. Die Ursache dieser Art von Haarausfall kann ernährungsbedingt sein, aber auch Stress, hormonelle Umstellungen oder Medikamente können die Schuld daran tragen. Entsprechend gestalten sich auch die Therapiemöglichkeiten.
  • Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)
    Das Bild der androgenetischen Alopezie ist wohlbekannt, bei Männern äußert es sich zuerst in beginnenden Geheimratsecken und mönchsartigen Tonsuren, die mit der Zeit zusammenwachsen und sich bis zur Vollglatze fortentwickeln können. Bei Frauen kommt der erblich bedingte Haarausfall seltener vor, wenn doch, dann zeigt sich das Phänomen vorwiegend im Bereich des Scheitels. Man schätzt, dass mehr als 75 Prozent aller Männer von der androgenetischen Alopezie betroffen sind. Es verwundert also nicht, dass die allermeisten Mittel am Markt sich auf diese Form des Haarausfalls konzentrieren.

Die blutige Methode

Eine operative Haartransplantation beim Schönheitschirurgen ist heutzutage nichts mehr, womit ‚Mann‘ sich versteckt. Zumindest nicht, seit der Fußballtrainer Jürgen Klopp mit seiner chirurgischen Haarvermehrung an die Öffentlichkeit gegangen ist. Andere Männer, die im Rampenlicht stehen, haben es ihm nachgemacht und, wie man hier sehen kann, sich sogar dabei filmen lassen:

So etwas muss man sich natürlich leisten können.

Behandlung Do-It-Yourself

Günstigere Therapiemethoden gibt´s zum selbst Anwenden für zu Hause. Da Haarausfall aber durch viele unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden kann, muss sich auch hier die Behandlung immer an der Diagnose orientieren. Der Markt bietet zwar zahlreiche Mittel zur Therapie des vermehrten Haarverlustes an, die sind aber bei weitem nicht in jedem Fall angebracht. Je nach Auslöser können die Mittel völlig wirkungslos sein, aber auch bei positiver Indikation bringt nicht jedes Produkt den gewünschten Effekt ein. Die Stiftung Warentest hat für stern.de in einem Test herausgefunden, welche Mittel tatsächlich Wirkung zeigen. Die Ergebnisse geben leider wenig Anlass zur Hoffnung. Betroffene sollten demnach mit nicht allzu großen Erwartungen an die Behandlung gehen.

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