Gesichtshaut und ihre Pflege

Funktion der Haut

„Die Schönheit der Haut ist nichts mehr und nichts weniger als Gesundheit der Haut, eine reine Abspiegelung der inneren Harmonie des Körpers in seiner Oberfläche, wenn ich so sagen darf, die sichtbare Gesundheit.“ *

Mit fast zwei Quadratmetern ist die menschliche Haut das größte Organ, das für den Schutz, den Kontakt sowie für die Sinneswahrnehmung des Körpers verantwortlich ist. Ohne unsere Hautschicht würde das Körpergewicht rund 20 Prozent weniger betragen.

Jahrzehntelange veränderte Bedingungen durch unsere Umwelt, auftretende Irritationen und Krankheiten durch äußere Einflüsse, den vernachlässigten Umgang mit der Haut bzw. die damit verbundene notwenige Pflege haben den Menschen gezwungen, sich mit der Spezies „Haut“ intensiv zu beschäftigen.

Die wichtigste Funktion, die die Haut besitzt, ist der Schutz. Dieser unterteilt sich in aktiven und passiven Schutz. Beim Passiven wird auf äußere Einflüsse wie Hitze oder Sonne reagiert, auf Druck oder Stoß und Reibung. Der aktive Schutzmechanismus fokussiert sich hauptsächlich auf die Abwehr der in die Haut eingedrungenen Mikroorganismen und das Absorbieren von Schweiß und Talg.

Gesichtshaut

Philosophisch oder Literaturwissenschaftlich wird das Gesicht oft als „Seele des Inneren“ oder der „Spiegel der Seele“ bezeichnet. Aber kein anderer Körperbereich ist so öffentlich und bezeichnend für den Ablauf des menschlichen Lebens. Die Uhr tickt und tickt – unaufhörlich. Und nichts steht so im Mittelpunkt wie das Gesicht, in dem man viele „Geschichten“ lesen kann. Man sieht dem Gesicht an, ob man jung oder alt ist; ob man Frau oder Mann ist, ob traurig oder fröhlich, ob man Sorgen hat oder gut gelaunt ist, man „strahlt übers ganze Gesicht“ oder macht ein „langes Gesicht“.

Was ist das Gesicht? Dazu gehören die Stirn, die Augen mit den Brauen, die Nase, flankiert von den Wangen bis zu den angrenzenden Ohren an der Seite, die Mundpartie, das Kinn, die Hals-Sequenz, die im Dekolleté endet. Und als Anhangs Gebilde oberhalb der Stirn befinden sich normalerweise die Haare. Alle diese Gesichtsregionen sind der Alterung unterworfen. Meist beginnt es schon ab dem 30. Lebensjahr, aber ab einem gewissen Alter ist ein jeder Mensch für sein Gesicht selbst verantwortlich. Die Kosmetik profitiert davon und die Schönheits-Chirurgie reibt sich die Hände.

Reinigung und Pflege

Am Anfang war das Wasser. Schon in der Antike war das Wasser die Grundlage der täglichen Pflege von Schönheit und Gesundheit, der Ernährung und Körperhygiene. Eine tägliche Aufnahme von 1,5-2 Litern Wasser ist nicht nur gesund, sondern aus kosmetischer Sicht äußerst sinnvoll.

Unter Zuhilfenahme von waschaktiven Substanzen ist beispielsweise die Seife das seit Jahrtausenden meist benutzte Produkt zur Reinigung und Pflege von verschiedenen Körperstellen. Im Gegensatz zu Seifen, die aus natürlichen Fetten und Laugen gewonnen werden, gibt es sogenannte Wasch-Syndets, die zusätzlich mit synthetischen Mitteln ergänzt sind. Die Schaum- und Reinigungskomponenten erzielen zwar durch den stets schäumenden Charakter eine höhere Wirkung, entfetten die Haut aber unnötig. So kann trockene Haut, die mit einem Syndet gereinigt wird, stärker aufquellen, so dass sie spröde und rissig werden kann. Deshalb werden Lanolin oder Lecithin beigefügt, um dieser stärkeren Entfettung entgegen zu wirken.

Neben den beiden beschriebenen „Reinigern“ gibt es noch eine lange Liste an Mitteln, die hier nur kurz aufgezählt werden. Das sind: Reinigungs-Gele, -Emulsionen, -Öle oder Peeling-Präparate und das Gesichts-Wasser. Enthalten Peeling-Präparate meist nicht scharfe natürliche und synthetische Granulate, die die obere Hornschicht aufrauen und quasi abschälen, beseitigt ein Gesichtswasser restliche Reinigungsspuren und erfrischt die Haut. Besonders reinigend wirken „Öl-in-Wasser-Produkte“, die es mit oder ohne Alkohol gibt.

Es ist also eine große Anzahl von Hautpflege-Produkten auf dem nie ausgeschöpften Produkte-Markt – dem Marketing sei Dank! Sie unterscheiden sich wesentlich in ihrer Konsistenz. Alle haben aber ein gemeinsames Ziel: Die Befeuchtung und der Schutz der oberen Hautschichten sowie die Unterstützung der Hauterneuerung und ihre Sicherung. Die Haut soll ihre Frische und Spannkraft so lange wie möglich behalten und dabei jugendlich wirken. So soll die Haut stets geschmeidig sein. Schäden der Hornschicht sollen in ihrem natürlichen Regenerationsvermögen unterstützt und/oder Schutzeigenschaften wiederherstellt werden. Dafür steht jedem Menschen eine große Produkt-Palette zur Verfügung, mit den unterschiedlichsten Funktionen – welche für den Einzelnen/die Einzelne die Richtigen sind und den ganz persönlichen Anforderungen der Haut gerecht werden, ist eine Erfahrungssache, die im persönlichen Lebenszyklus durchaus Änderungen unterworfen ist.

Inhaltstoffe von Pflege-Produkten

Die Anforderungen der Haut gehen immer einher mit der Zuhilfenahme von verschiedenen Inhaltsstoffen, der sich die Kosmetik bedient. Hierzu nur einige Anmerkungen und Beispiele:

Urea

Urea wurde früher aus dem Harnstoff von Pferden gewonnen. Heutzutage wird es synthetisch hergestellt. Dieser Wirkstoff wird von Dermatologen hauptsächlich bei trockener Haut eingesetzt. Bausteine, die die trockene Haut nicht mehr eigenständig selbst schnell liefern kann, dienen als Hautbefeuchter. Hautzellen können sich wieder miteinander verbinden. Das Ungleichgewicht von Feuchtigkeitsverlust durch Verdunstung versetzt den eigenen Befeuchtungsmechanismus wieder in Bewegung.

Neben Urea wirken beispielsweise auch Öle als Feuchtigkeitsspender, Ebenso Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Milchsäure und Despanthenol. Sie unterstützen das schnellere Nachproduzieren von hauteigenen Fetten, die durch häufiges Einseifen und Duschen ausgewaschen werden. Diese drei Inhaltstoffe nutzen viele große Kosmetik-Unternehmen zur Produktion diverser Produkte. Das Problem dabei ist: werden sie abgesetzt, stellt sich der ursprüngliche Zustand der Haut, also die Trockenheit, wieder ein. Der Produktnutzen zielt also nicht auf Langfristigkeit des Problems und andauerndes Gleichgewicht der Haut, sondern auf kurzfristige Unterstützung, was sich natürlich in einem kontinuierlichen Konsumverhalten der Verbraucherin niederschlägt.

Paraffin

Paraffin in der Kosmetik ist und bleibt ein umstrittener Alleskönner, der hauptsächlich in Gesichtscremes, aber auch in Lippenstiften und Body-Lotions seinen Einsatz findet. Auf der einen Seite wird ihm keine gesundheitliche Schädigung nachgewiesen, es ist eher gut verträglich, sehr lange haltbar und hat einen niedrigen Preis. Auf der anderen Seite kritisieren die Gegner das Paraffin (nichts anderes als ein Erdöl-Destillat) und seine Wirkung auf die Gesundheit. Sie bemängeln, die Haut könne durch diese Fettschicht nicht mehr richtig atmen und verstopfe sie eher. Sie sorge für ein Austrocknen, eine höhere Faltenbildung und könne sich eventuell an inneren Organen ablagern. Aufgeschlossene Unternehmen und Firmen, die auf Natur-Kosmetik fokussiert sind, verzichten daher auf den Einsatz von Paraffin in ihren Produkten.

Glycerin

Glycerin ist ein dreiwertiger Alkohol. Als ein Feuchtigkeit bindender Rohstoff vermindert es den hauteigenen Verlust von Wasser, bindet die Luftfeuchtigkeit auf der Haut und hält sie fest. Die Besonderheit aber ist: es dringt tiefer in die Hornhautschicht ein und lässt sich nicht so leicht auswaschen wie z.B. ein Harnstoff. Glycerin erhöht die Elastizität der Haut, macht sie weich und schützt sie vor dem Austrocknen durch den häufigen Kontakt von waschaktiven Substanzen. Produkte mit Bio-Glycerin aus pflanzlichen Fetten kontrollierten biologischen Anbaus könnten bei manch einer Verbraucherin zum Lieblings-Produkt avancieren. In Gesichtspflegeprodukten wird der Anteil von Glycerin industriell erstellen Produkten nicht höher als drei Prozent beziffert, in der Körperpflege liegt er ein wenig höher, in Haarpflegeprodukten zwischen einem und fünf Prozent.

Botox

Folgende Passage wurde vom Autor bewusst in Gänze als Informationsgrundlage zitiert: „Botox bzw. Botulinumtoxin ist ein Produkt, das meist zur Behandlung von Falten, insbesondere der senkrechten Zornesfalten, Krähenfüßen in den Augenwinkeln und waagerechten Sorgenfalten zur Anwendung kommt. Bekannte Markennamen für Botulinumtoxin-Präparaten sind Botox und Vistabel. Die Wirkstoffe der unterschiedlichen Präparate sind vergleichbar. Das dabei wohl bekannteste und am besten untersuchte Arzneimittel ist Botox der Firma Allergan. Erstmalig erhielt das Arzneimittel Botulinumtoxin von Allergan eine Zulassung für die ästhetische Faltenbehandlung unter dem Namen Vistabel. Dieses Präparat ist in Deutschland für eine Vielzahl von Anwendungen zugelassen. Die Werbung mit Botox zur Faltenbehandlung ist untersagt und erfolgt damit ausdrücklich nicht. Die Anwendung der Botulinumtoxin-Medikamente gegen Falten ist inzwischen so weit verbreitet und durch Massenmedien bekannt gemacht worden, dass sich der Begriff „Botoxbehandlung" unabhängig von der genauen Bezeichnung des verwendeten Medikamentes durchgesetzt hat. Die Auflistung von Botox für die Faltenbehandlung an dieser Stelle hat somit nur historische Bedeutung. Botulinumtoxin wird bereits seit 15 Jahren erfolgreich in der ästhetischen Medizin eingesetzt und dient vor allem zur Glättung der Mimik-, Lach- oder Zornesfalten. Dabei wird Botox für medizinische und Vistabel für ästhetische Anwendungen verwendet. Botulinumtoxin kann neben der Faltenbehandlung aber auch zur Behandlung und Verminderung der krankhaften Schweißbildung (Hyperhidrose) eingesetzt werden (siehe Informationen am Ende dieser Seite). Die Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox) kann mit den anderen Behandlungsmethoden zur Faltenkorrektur von Dermedis in München wie Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure, Skin Tightening oder Skin Rejuvenation kombiniert werden.

Hautprobleme und Hautalterung

Die Probleme der Haut können vielfältig sein. Sie reichen von äußeren, wetterbedingten Einflüssen wie Wind, Luft, Sonne, Emissionen, um nur einige zu nennen, und gehen bis hin zu genetisch bedingten Krankheitszeichen. Auftretende Probleme und Symptome können nur von einem Dermatologen untersucht und ggf. behandelt werden. Unter anderem können Brennen, Juckreiz, Hautrötung, trockene bis schuppende Hautstellen, Rötung, Bläschen, Nässen bis hin zu Schwellungen im Gesicht auftreten.

Ganz besonders auffällig sind die Änderungsphasen während der menschlichen Lebenszyklen. Die Haut altert. Ab dem 25.-30. Lebensjahr ist dieser Zyklus nicht zu stoppen und läuft bei allen Menschen meist ähnlich ab: der chronologische Prozess – „das Zeitaltern“ – sowie der extrinsische Prozess – „das Umweltaltern“ (Quelle: Wikipedia. „Das Hautaltern“). Zu Beginn ist das Hautaltern optisch nicht wirklich zu sehen. Möchte jemand eine glatte und gesunde Haut auch im Alter haben, sollten eine Menge Vorkehrungsmaßnahmen getroffen werden.

Die Lebensweise eines Menschen trägt immens zum Alterungsverlauf bei. Gesunde Ernährung, viel Schlaf, nicht zu viel Sonnenbestrahlung und wenig oder gar kein Nikotin und Alkohol sind die Weichensteller dafür. Physiologische sowie psychologische Faktoren (schwere und stressige Arbeit) tun ihr Übriges. Trotzdem lassen sie sich nicht aufhalten, die ersten Fältchen und Linien, die das Auge plötzlich entdeckt! Natürlich ist die Hautalterung auch genetisch bedingt, also erblich festgelegt. So kommt es bei einem früher, beim anderen später zu zellulären Abnahme von bestimmten Bestandteilen der Hautschichten und der damit verbundenen Abnahme der Wasserkapazität in der Hauttiefe.

Zu den sieben wichtigsten Merkmalen der Hautalterung sind folgende zu zählen:

  • dünne Haut
  • empfindliche und trockene Haut
  • Linien und Falten
  • gealterte, schlaffe Haut
  • strukturgeschädigte, stumpfe, fade Haut
  • Pigmente auf der Haut
  • unreine, großporige Haut bis hin zu Dermatosen

Kurz gesagt: Altershaut ist meist dünnporig und pergamentartig, sie trocknet schnell aus und schuppt sehr leicht, ist schlecht Durchblutet, zeigt sich blass, feine und tiefe Falten oder Furchen und ist meist sehr schlaff. Altersflecken oder Alterswarzen treten zusätzlich ans Licht. Durch eine ansprechende und angemessene Pflege der Haut kann der Hautzustand und die Hautalterung aber schon in jungen Jahren und besonders im Alter positiv beeinflusst werden.

Mikroskopische Betrachtung

Unter dem Mikroskop erkennt man die unterschiedlichen Schichten der Haut. Jede einzelne besitzt eine bestimmte Zellstruktur, die jede für sich eine spezielle Funktion zu erfüllen hat.

Von außen nach innen heißen die Hautschichten (Cutis):

  • Hornhaut = Epidermis = Oberhaut
  • Lederhaut = Corium = Dermis
  • Unterhaut = Hypodermis = Sub-Cutis

(Anm.: In Fachbüchern differieren die Bezeichnungen teilweise)

Zwischen Letzterer und den Muskeln liegt die Körperfaszie, die aus sehr festen Fasern besteht, den sogenannten Kollagenfasern.

Hauttypen und Hautdiagnose

Neben Mischformen, die hauptsächlich die Gesichtshaut betreffen, unterscheidet man zwischen drei Hauttypen, die nur durch eine gute und ausreichende Pflege optimiert werden kann:

Normale Haut ist glatt und geschmeidig, hat eine gute Durchblutung, ist fein, sanft und rosig; der natürliche Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ist intakt und die Talgproduktion ausgeglichen; mit zunehmendem Alter tendiert sie zu trockener Haut

Trockene Haut ist rau, spröde und schuppt sehr schnell, ist empfindlich und neigt zu schneller Fältchen-Bildung; sie besitzt durch eine reduzierte Talgbildung zu wenig Fett und kann die Feuchtigkeit nicht lange genug binden; neigt zu frühzeitiger Bildung von Falten

Empfindliche Haut reagiert sehr schnell auf Inhaltsstoffe (z.B. auf Konservierung von Haut-Pflegemitteln), ist besonders allergieanfällig, insbesondere durch die heutigen Umweltbelastungen, aber zunehmend auch auf psychische Belastung

Da jeder Mensch in einer anderen Hülle steckt, ist eine Haut-Diagnose vor einer Behandlung und einem anschließenden Pflegekonzept das Non-plus-ultra. Erfolgreiche Ergebnisse zeigen einen Weg auf, den aktuellen Zustand der Haut nicht zuletzt durch kosmetische Behandlung zu optimieren. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Pflege der Augen- und Gesichtshaut richten.

Der kleine Unterschied

Es gibt ihn auch bei der Haut, den kleinen Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Haut. Das beste Beispiel ist die Cellulite. Warum sind davon nur die Frauen betroffen oder warum hat ein Mann keine Orangenhaut? Dies liegt an der Veränderung des Unterhautfettgewebes, das bei Frauen durch Schwangerschaft dehnbarer sein muss als bei den Männern. Die Veränderungen beziehen sich hauptsächlich auf die Oberschenkel- und Gesäßbereiche. Durch die höhere Hormonproduktion und deren Wirkung auf den Fettanteil im Gewebe, der bei Frauen deutlich höher ist, sind die elastischen und kollagenen Fasern bei Männern stärker vernetzt als bei Frauen. Und der Fettanteil des Gewebes liegt zusätzlich noch niedriger. Durch Zusammenschieben der Haut können durchaus Dellen sichtbar werden. Das Bindegewebe kann sich verformen und es können sogar leichte Spannungsschmerzen mit Ödemen auftreten.

Cellulite lässt sich nur durch gezieltes Training und Gymnastik, Gewichtsreduktion und Lymphdrainagen erfolgreich bekämpfen. Wenig Erfolg versprechend dagegen ist die ausschließliche Anwendung von Anti-Cellulite-Präparaten, die häufig nur eine bessere Durchblutung der Haut als „positiven“ Effekt erzielen.

Kurz gefasst:

Weibliche Haut   Männliche Haut
dünne Epidermis   dickere Epidermis
flachere, aber dünnere Faltenbildung   spätere, aber tiefere und intensivere Faltenbildung
durch weniger Pigmentierung, hellere Haut   durch stärkere Pigmentierung, dunklere Haut
trockene Haut   weniger trockene Haut
Akne weniger ausgeprägt   Akne stärker ausgeprägt
dünnere Dermas, lockeres Bindegewebe   festeres Bindegewebe, dickere Dermas

Hauterkrankungen

Hauterkrankungen sind in der heutigen Gesellschaft soziologisch gesehen noch immer ein Makel. Sie werden als eklig empfunden und werden immer noch per se als ansteckend betrachtet. Egal, ob es sich dabei um Akne, Dermatitis, Hauterkrankungen durch erregerbedingte Bakterien, Flechten, Warzen oder durch Herpes-Viren auftretende Lippenbläschen handelt. Die Betroffenen leiden unter körperlichen Schmerzen, Juckreiz, Nässen oder Eiterausbruch; hinzukommen sehr oft Scham und selbst gewählte Isolation als logisch resultierende psychische Belastung.

Akne

Die meisten Menschen sind, in welcher Ausprägung auch immer, einmal im Leben von Akne betroffen. Die meistverbreitete und bekannteste ist die in der Pubertät auftretende „Acne vulgaris“, die „gewöhnliche Akne“. Die Hauptgründe liegen bei dieser Form in der Veränderung des Stoffwechsels. Frauen können gleichsam wie Männer an Akne erkranken, der Verlauf bei Männern jedoch ist oft schwerfälliger. Mit dem 12./13. Lebensjahr, also der Pubertät, beginnt sie und endet meistens mit etwa 20 Jahren; selten hält sie sich bis zur dritten Dekade. Lokal gesehen tritt sie meistens im Gesicht auf, als ein mit Keratin und Lipiden gefüllter „Sack“, als „Mitesser“ (Komedo). Zusätzlich gibt es Hautreaktionen in Form von Papeln und Pusteln. Da für viele Jugendliche die Akne ungewöhnlich bis peinlich ist, kann den meisten Betroffenen mit besonderer kosmetischer Sensibilität über diesen Zeitraum hinweg geholfen werden – durchaus oft in Verbindung mit einem Dermatologen. Neben der stoffwechselbedingten Akne gibt es zusätzlich die Akne, die von außen (exogen) die Haut befällt. Hierzu zählen die Mallorca-Akne (durch, Sonne, Wind, Wasser und Sonnenschutzmittel) oder die durch kosmetische und medikamentöse Mittel hervorgerufene Form von Akne.

Dermatitis

Der im 19. Jahrhundert erfundene Begriff Neurodermitis wurde ursprünglich als eine durch Nervenentzündungen hervorgerufene Hauterkrankung betrachtet. Trotz dieser falschen Annahme hält sich der Begriff bis in die heutige Zeit. Die Gründe für Dermatitis sind bis heute nicht ausreichend geklärt. Als Hauptursachen gelten allerdings Inhaltsstoffe von Kosmetika. Durch die ständig steigende Überpflegung von besonders trockener Haut durch Pflegepräparate, z.B. durch Feuchtigkeitscremes, kommt es zu einem Aufquellen und zu einer Überfeuchtung der Haut. Hinzu kommt das Zusammenspiel mit mechanischen Irritationen.

Als besonders unangenehm ist der extreme Juckreiz, der bei Neurodermitikern auftritt und von diesen als sehr belastend empfunden wird. Klassische Reaktion ist das ständige und ungewollte Kratzen an den betroffenen Stellen. Aufgetretene Akne-Ekzeme befinden sich an typischen Stellen wie Kniekehlen, Ellenbogen, Hals und vor allem im Gesicht. Hier besonders um den Mund herum und am Kinn. Eine Behandlung ist sehr aufwendig, langwierig und bedarf einer großen Geduld bei den Erkrankten. Aus dermatologischer Sicht ist die Einnahme von äußeren und inneren Antibiotika ratsam, aus kosmetischer Sicht der absolute Verzicht von Kosmetika (hier besonders Cremes und Salben) und eine Reinigung lediglich mit warmem Wasser.

Psoriasis

Eine weitere Hautkrankheit, die gewöhnlich als Schuppenflechte bekannt ist, ist die Psoriasis. Sie zeichnet sich durch ein unkontrolliertes, schnelles Wachstum der Oberhaut aus, wobei Hautzellen an die Epidermis (oberste Hautschicht) wandern. Es bilden sich silbrig-weiße Schuppen auf ganz bestimmten Hautarealen; besonders am Ellbogen, auf der Kopfhaut, auf Brust und Rücken, in Achselhöhlen, am Gesäß, an Geschlechtsorganen, aber auch im Bereich der Augenbrauen. Therapie und Behandlung können die Heilung ursächlich zwar nicht beseitigen, aber Linderung und Beschwerdereduzierung stehen weit im Vordergrund. Medikamente in Form von Cremes, Salben und Lotionen sind hier empfehlenswert, aber auch Foto- und Klima-Therapien, Sole-Behandlungen oder Laser sind häufige Beschwerdehelfer. Alternative Maßnahmen wie chinesische Medizin oder Homöopathie werden bei der Bekämpfung der Schuppenflechte ebenfalls oft eingesetzt. Eine Wirkung lässt sich aber nicht hundertprozentig sicher belegen.

(Anmerkung: Weitere Erregerbedingte Hauterkrankungen durch Bakterien, Viren oder Pilze, Hautschädigungen durch Licht (UV), Hitze, Kälte oder das Auftreten von Ekzemen und weitere Überempfindlichkeiten und Reaktionen bleiben in diesem Artikel unberücksichtigt!)

Schlussbetrachtung

Egal wie alt der Mensch ist, sich selbst fühlt, er möchte von seiner Umwelt wahrgenommen werden. Die Haut, das Gesicht sind das ausstrahlende Merkmal des eigen Befindens und des geistigen und körperlichen Zustandes. Sie ist und bleibt das Kriterium Nummer Eins der Attraktivität. Das Aussehen bedingt gleichzeitig die Sympathiekomponente, die Anziehungskraft und durchaus auch sexuelle Bedürfnisse. Moralische und innere, geistige sowie physische Schönheit galten schon bei den Griechen (Platon) als ernst zunehmender erkennbarere Rückschluss auf das Individuum. „Denn wie sagte schon Solon der Weise im antiken Griechenland: „Ich altere wohl, doch täglich lerne ich etwas dazu“. Und ob man es glaubt oder nicht, gerade die geistige Aktivität soll der allseits beklagten und scheinbar unabänderlichen Gesichts-Alterung mit am wirkungsvollsten entgegenarbeiten.“ (Quelle:„Psychosoziale Gesundheit von Angst bis Zwang“, Prof. Dr. med. Volker Faust, in: „DAS GESICHT: der „Spiegel“ der Seele – und wie es sich im Laufe des Alterns verändert“).

Anders formuliert es ein altes französisches Sprichwort, das die Bedeutung der Haut für das menschliche Leben eindrucksvoll beschreibt: „Es gibt drei Arten von Liebe: die Liebe auf der Haut, die Liebe in der Haut und Liebe, die unter die Haut geht.“

* Hufeland, 1789. (Quelle: „Unsere Haut“, 1. November 2008, von Corina Steuernagel, Ayurveda Journal 20 · Seite 7 – 10).

Von: Klaus P. Gasch