Frisuren und die entsprechende Haarpflege für den Sport

Gerade wer Sport treibt, kennt das Problem: Die Haare zerzausen und geraten in Unordnung. Das Resultat: Ein chaotischer, unentwirrbarer Haufen Haare.
Doch mit den richtigen Tricks und Kniffen kann auch eine lange Mähne schnell in eine praktische Frisur verwandelt werden. Sportfrisuren müssen dabei nicht per se langweilig sein. Auch aus einem schlichten Pferdeschwanz kann ein echter Hingucker werden. Gerade bei Volleyballerinnen (auch wegen des anmutigen Schwingens) ist der Pferdeschwanz, der hoch angesetzt auf dem Kopf und mit ein paar bunten Haargummis mehrfach abgebunden zur schicken Frisur wird, sehr beliebt. Ponysträhnen können mit einem Haarreif fixiert werden. Radlerinnen haben gern den Nacken frei, damit die kühlende Luft auch dort ankommt. Dazu wird langes Haar einfach zu einem lockigen Dutt am Hinterkopf gebunden. Der Pony kann mit einem Haarband fixiert werden und stört damit auch nicht unter dem Radlerhelm. Die beliebteste Sportfrisur ist wohl der klassische Dutt. Hoch am Oberkopf gebunden und buschig arrangiert, sieht er besonders lässig aus. Flechtfrisuren eignen sich besonders für Läuferinnen. Ein französischer Zopf am Oberkopf oder seitlich geflochten, hält nicht nur zuverlässig fest, sondern kann auch in einem lockeren Chignon - Knoten enden. Besonders lange Haare wollen gut fixiert sein beim Sport: Auch hier empfiehlt sich der französische Zopf. Ungemein bequem ist auch der tief angesetzte Seitenscheitel, dessen Seitenpartie anschließend mit einem französischen Zopf am Kopf entlang geflochten wird. Auch für Sportlerinnen sind Kurzhaarfrisuren bei allen Vorteilen eine Herausforderung, besonders mit Pony. Mit kleinen Klämmerchen lassen sich widerspenstige Strähnen gut am Oberkopf oder seitlich feststecken.

Die richtige Pflege

Wer viel Sport treibt, steht oft vor der Frage: Wie sollen die Haare gesund bleiben bei all der Beanspruchung durch Shampoo, Schweiß und Chlorwasser. Sportlerinnen waschen ihre Haare häufiger und beanspruchen sie damit auch mehr. Die Folgen sind oft eine juckende Kopfhaut, stumpfes und sprödes Haar. Der richtige Schnitt ist hier ebenso wichtig wie die Pflege nach dem Sport. Eine gute Frisur ist so geschnitten, dass sie nach dem Sport ohne viel Styling auskommt und auch ohne Verwendung des Föhns gut sitzt. Aufbauprodukte helfen, die Haare vor dem Austrocknen zu schützen. Spülungen mit Essig erhalten den Glanz, und alle sechs Wochen sollte der Friseur sich die Spitzen vornehmen. Eigentlich haben Haar und Kopfhaut von Natur aus die Gabe, sich selbst in Balance zu halten. Es gilt, das Haar nicht zu überpflegen. Beim Sport wird durch Salzwasser, Schweiß und eventuell eine Badekappe diese Balance gestört. Wenn dann noch zusätzlich Shampoo und Stylingprodukte angewendet werden, trocknet das Haar aus (in Gel und Schaum ist Alkohol enthalten). Shampoo kann in erbsengroßen Mengen angewendet werden. Wer sich bereits morgens die Haare gewaschen hat, sollte nach dem Sport den Schweiß nur mit warmen Wasser auswaschen. Sollte dennoch nicht auf Shampoo verzichten wollen, so reicht es völlig, dieses nur auf die schwitzende Kopfhaut und nicht in die Länge einzumassieren, empfehlen Friseure. Gerade langes oder gefärbtes Haar freut sich über eine Spülung. Die kann sogar über Nacht drin bleiben. Übrigens: An der Luft getrocknetes Haar bleibt länger glänzend. Bei der Haarpflege sollten Sportlerinnen außerdem auf folgende Punkte achten: Das beste Shampoo ist auf den Haartyp abgestimmt und hat einen PH-Wert von 5,5. Nach dem Waschen sollten die Haare am besten mit einem weit gezinkten Kamm gekämmt werden, der abgerundete Zinken hat. Wer föhnt, sollte auf einen Mindestabstand von 15 Zentimetern achten und auch nicht zu heiß föhnen. Beim Saunagang gilt: Vor dem letzten Gang eine Kur einmassieren, da die Inhaltsstoffe sich in der Wärme besonders gut entfalten können. Für Pflegeprodukte gilt: Je weniger Inhaltsstoffe, desto besser. Ganz verzichten kann das Haar auf Formaldehydabspaltungen, halogenorganische Verbindungen, künstliche Moschusstoffe und PETs.

Wissenswertes rund um das Haar

Gerade Frauen investieren laut folgender Befragung viel Zeit und Geld in ihre Haarpflege. Damit einhergehend existieren viele Gerüchte, Halbwahrheiten und Mythen um die toten Partikel auf der Kopfhaut. Junge Mädchen lernen Begriffe wie Spliss, Glätteisen und so weiter bevor sie den Namen der Bundeskanzlerin kennen. Haarpflegeprodukte nehmen ganze Supermarktwände ein. 531 Millionen Euro werden in Deutschland pro Jahr für Haarpflegemittelwerbung ausgegeben. Das hat auch Gründe. Frauen sind die klassischen Adressaten. Sie geben rund 70 Euro pro Jahr für Shampoo aus. 54 Euro werden in Spülungen investiert und 40 Euro in Haarkuren, dazu kommen 40 Euro für Anti-Frizz Produkte und 72 Euro für Haartönungsmittel. Ein hoher finanzieller Aufwand, wenn bedacht wird, dass es sich beim menschlichen Haar um tote Gebilde handelt. Haare sind Hornfäden, ein Gemisch aus Keratin, Schwefel, Wasser und Fetten. Jeder Mensch hat zwischen 100.000 und 150.000 Haare auf dem Kopf. Das Haar wächst täglich etwa 0,5 Millimeter. In Mitteleuropa erreichen die Haare eine Dichte von 0,06 Millimetern, dabei besteht das Haar aus drei Schichten: Dem Haarmark im Zentrum, der Haarrinde und der Schuppenschicht, die für den Glanz verantwortlich zeichnet. Jeden Tag verliert der Mensch zwischen 50 und 100 Haaren und nach 2-6 Jahren fällt das Haar ganz aus, um neu nachzuwachsen. Im Leben eines Haares gibt es im Wesentlichen drei Phasen. 3-5 Jahre dauert die Wachstumsphase, in der sich die Zellen teilen. In der darauffolgenden Übergangsphase verlangsamt sich die Zellproduktion. Dieser Vorgang dauert 3 - 4 Wochen. Erst nach der darauf folgenden Ruhephase, in der sich der Haarfollikel zusammenzieht und in Richtung Hautoberfläche wandert, fällt das Haar aus. Der Motor für das Wachstum der Haare liegt in der Haarzwiebel, die mittels kleinster Blutgefäßen mit Nahrung versorgt werden. Dadurch sprießt das Haar.

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